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Samstag 22. Mai 2010

Borso - Asiago - Passo di Vezzena - Chiesa

Der Abschied fällt schwer, heute geht es nach Hause. Von Silvia soll ich „meinem Freund, mit dem ich sonst immer da bin“, einen schönen Gruß ausrichten. Das tue ich doch gerne. Man verabschiedet uns mit einem „A prossima volta.“
Der Giro d´ Italia zwingt uns zu einer anderen Route als gewünscht. Einige Straßen sind gesperrt. So überlassen wir es dem Navi, einen passenden Weg zu finden. Auf abgelegensten Straßen kommen wir nach Asiago. Nur fühlt sich die Kuh auf einmal so komisch an. Etwas störrisch. Ich tippe auf Luftverlust im Hinterrad. Es lässt sich aber nichts finden. Vielleicht bin ich ja auch nur unkonzentriert.

bei Montecenere

Doch auf unserer Traumstraße zum Paso di Vezzena wird das Fahrverhalten immer unan- genehmer. Die Kuh muss richtig um die Kurven gewuchtet werden. Anna hält mich schon für etwas verrückt, als ich schon wieder anhalte, weil ich irgendeinen Schaden vermute. Ich gehe um die Kuh herum und schon sehe ich das Problem: Eine dicke fette Schraube hat den Vorderreifen durchbohrt. Schleichender Luftverlust. Ich habe doch keine Halluzinationen.
Was tun? Erst einmal weiter, bis zu einer größeren Ortschaft und sehen, dass man den Reifen geflickt bekommt. Dumm nur, dass es Samstag 13:00 Uhr am Tag vor Pfingsten ist. Wir bitten zwei  italienische Motorradfahrer um Hilfe.

Passo Vezzena

Sie sind sehr freundlich und versuchen uns bei zwei Reifenhändlern die Reparatur zu ermög- lichen. Leider ohne Erfolg - Samstag 14:00 Uhr vor Pfingsten. Wir sind in Chiesa gestrandet. Jetzt sollen der ADAC oder BMW helfen. BMW wendet sich an den ADAC.


Der ADAC schickt uns einen Abschlepper. Um 16:00 Uhr ist die Kuh verzurrt und wird bis kurz vor Trento transportiert. Dort soll um 17:00 Uhr der Reifen geflickt werden. Doch vor Ort will das dann aber keiner mehr tun.
Da Anna am Sonntag abreisen muss, hilft das Angebot des ADAC uns zwei Übernachtungen in Trento zu zahlen nicht. Nach vielen Telefonaten - jetzt weiß ich, wozu man unbedingt ein Handy braucht - schickt man uns einen Mietwagen aus Rosenheim. Den Fahrer müssen wir aber in Rosenheim wieder abliefern.
Das Ende vom Lied: Die Kuh bleibt bis Montag in Italien, wir fahren im Auto nach Hause

Castello di Montecuccolo

SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Das Handy, ohne das wir aufgeschmissen gewesen wären und dass sich die Mitgliedschaft im ADAC bewährt hat..

Was uns fehlt:

Jemand, der auch am Samstagnachmittag noch einen Reifen flickt.

Was uns überrascht:

Dass trotz der wiederholten Schwierigkeiten bei uns keine Hektik aufkommt.


Fazit
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wohl wahr.
Die Kuh war fast 100.000 km zuverlässig, hat jetzt aber doch geschwächelt. Der Druck- modulator für das ABS wird jetzt noch getauscht. Trotz aller Schwierigkeiten war es eine schöne Tour. Nach dem kalten und feuchten Wetter in Deutschland, haben wir den Frühling in Italien sehr genossen.

Anna ist eine hervorragende Sozia und hat sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen lassen - eine sehr angenehme Begleitung. Leider muss- ten wir wegen dieser Defekte Abstriche an der Tour vornehmen. Das lässt sich halt nicht än- dern. Aus den Gegebenheiten haben wir aber das Beste gemacht.
Vielleicht waren wir ja auch nicht zum letzten Mal miteinander unterwegs. Dann aber hoffentlich ohne technische Probleme.


SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Den Frühling in Italien und die italienische Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Was uns fehlt:

Jeglicher Gedanke, sich von den aufgetretenen Schwierigkeiten die gute Laune verderben zu lassen.

Was uns überrascht:

Dass die Kuh erste ernsthafte Alterserscheinungen zu zeigen scheint. Dabei sind doch 100.000 km so gut wie nichts.


Montag 24. Mai 2010

Trento – Brenner - Fürth

Da der Pfingstmontag in Südtirol kein Feiertag ist, lasse ich mich von meinem Cousin und seiner Freundin nach Trento fahren. Vielen Dank.  Der ADAC meint, dass die Reparatur heute möglich sei. Man gibt mir die Adresse des Reifendienstes.
Als wir um 14:30 Uhr dort eintreffen, wird die Kuh gerade angeliefert. Nach einer halben Stunde ist der Reifen für € 25 geflickt.
Kurz nach 15:00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. 5 Stunden später bin ich zu Hause. Die übliche Strecke und keine Probleme. Der nächste Weg führt in die Werkstatt, um das ABS reparieren zu lassen.

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