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Monte Grappa - nach Süden
MONTE GRAPPA
Borso del Grappa
nach Hause
 
 

Dienstag 27. Mai 2008

Text dankenswerter Weise von Jochen  - Bilder zoombar


Vorwort
Die Idee zu dieser Tour entstand an meinem Geburtstag im Mai 2007. Beim spontanen Abendessen in München meinte Barney, dass wir, wenn mir diese Abendessenidee schon heute früh gekommen wäre, ja gleich zu Silvia am Monte Grappa hätten fahren können. Eigentlich richtig.

In diesem Jahr wird dieser Plan in die Tat umgesetzt.
Doch zu meinem Geburtstag ist das Wetter einfach zu kalt und zu nass. Deshalb geht es bei ruhiger, trockener und sonniger Wetter- lage ein paar Tage später los.
Gute Vorzeichen für die erste richtige Tour des Jahres.


Puschendorf - München - Garmisch - Seefeld - Brenner
Ich breche um 07:30 Uhr auf. Die Luft ist klar, es ist schon angenehm warm. Auf der Auto- bahn ist wenig Verkehr und ich komme in einer Stunde 120 km weit. Bis München läuft es flüssig.
Dann ein wenig stockender Verkehr wegen der Brückenbauarbeiten auf Höhe des Frankfurter Rings. Nur auf dem Mittleren Ring bis zur AB Garmisch wird es zäh.
Ich tanke noch einmal und bin kurz vor 10:00 Uhr bei Barney.

Penser Joch

Ich habe 20 Minuten Verspätung. Aber so hat Barney sein ‘akademisches Viertel’ und ist  schon fertig.
Wir machen uns gleich auf den Weg nach Süden.
Auch auf der A96 ist heute am Dienstag wenig los und wir sind in 45 Minuten in Garmisch bei McD. Frühstückspause. Die Sonne lacht uns ins Gesicht.
Standardmäßig geht es über Seefeld (tanken und Vignette) an Innsbruck vorbei über die Europabrücke zum Brenner. Es läuft heute sehr gut und flott.

Penser Joch

Brenner - Penser Joch - Mendelpass - Molveno
Mit viel Vorfreude rollen wir zum Penser Joch. Endlich wieder einmal trockenes Geläuf und  von der richtigen Seite kommend (Nord nach Süd ist einfach schöner) treiben wir die Kühe zügig bergauf. Dienstag, kein Verkehr, Sonnenschein – herrlich. So kurven wir  beschwingt zum Joch hinauf. Die Luft ist klar und die Temperatur angenehm.
Auf der Passhöhe pfeift der Wind von Süden das Tal herauf. An der Strassenkante kann man sich weit in den Sturm lehnen und bleibt trotzdem stehen. So macht das Laune.

Penser Joch

Ein paar Bilder machen wir auch um der Chronistenpflicht Genüge zu tun.
Bester Stimmung geht es hinunter nach Bozen. Warum ist es in Bozen eigentlich immer heiß und stickig?  Durch Bozen und die Obstplantagen rund um Kaltern trödeln wir zum Mendelpass. Auch hier trockener Asphalt und kaum Verkehr. Besser geht´s nicht. Kurvenwedeln vom Feinsten.
Kurz nach dem Mendelpass eine kurze Pause mit Spezi und Apfelkuchen. Es ist 14:30 Uhr und wir liegen gut in der Zeit. Gegen 15:00 Uhr brechen wir wieder auf. Über Molveno geht es weiter nach Süden. 

Lago di Molveno

Molveno - Monte Bondone - Passo Coe
Da wir noch Zeit und Lust haben, nehmen wir nicht den direkten Weg über Trento, sondern steuern den Monte Bodone an. Nicht spektakulär, aber schön flüssig kurven wir über den Berg hinauf. Oben nur ein kurzer Fotostopp und eine Tankpause, Hier treffen wir einen R1200RT-Fahrer, der uns ein Stück weit begleitet. Typ “Vollgas auf der Geraden und stochern in den Kurven”. Er paßt nicht zu unserem „runderen“ und gleich- mäßigeren Fahrstil und biegt kurz nach Trento wieder nach Norden ab.

Berge über Molveno

Wir gehen in der Nachmittagssonne den Passo Coe an. Auch hier nicht zu enge Kurven und gute Fahrbahndecke. Pause auf der Passhöhe. Es ist kurz nach 18:00 Uhr, Nachdem ich jetzt bereits seit gut 10 Stunden unterwegs bin, freue ich mich, dass das Abendziel nicht mehr so weit entfernt ist.

Passo Coe - Arsiero - Borso del Grappa
Vom Passo Coe geht es auf etwas engeren Straßen bergab. Über Asiero rollen wir dann durch die Ebene nach Osten. Ohne Nav wäre das sehr unangenehm, da die Ausschil- derung nicht deutschen Standard hat. So aber werden wir sicher zum Ziel gelotst.

Figur auf der Brücke über die Sarche

Nach 740 km (Barney 200 km weniger) treffen wir gegen 19:45 Uhr bei Silvia in Borso del Grappa ein.
Mir reicht es jetzt wirklich und die letzten 70 km durch die Käffer waren kein Genuss. Großes Hallo, als wir zur Tür herein kommen. Zimmer kein Problem, Abendessen auch nicht – schön.
Kurz vor 20:30 Uhr haben wir unsere Plätze am Tisch eingenommen und plündern mit Begeisterung das wie immer reichhaltige Vorspeisenbuffet. Lecker. Der erste Teller ist gleich leer und wir laden noch einmal auf.

Passo Coe

Dabei haben wir immer den Blick auf „Mar- melada” gerichtet, damit sie unsere Teller nicht vorzeitig konfisziert. „Marmelada”, so nennen wir seit Jahren eine der Bedie- nungen, die direkt dem Band „Asterix auf Korsika“ entsprungen sein könnte 
Als Pasta gibt es Tagliatelle con speck e funghi porcini (mit Speck und Steinpilzen). Eigentlich sind wir satt und Barney will leicht schwächelnd auf den nächsten Gang ver- zichten. Wir sind aber nicht zum Vergnügen hier, Antrag abgelehnt und zweimal Fasan geordert. Sehr lecker.

Vorspeisen 1. Runde

Es geht gegen 22:00 Uhr und wir sind eigentlich pappsatt.
Aber der Nachtisch wartet noch und Feigheit vor dem Feind zählt nicht. So freut sich Silvia uns noch weiter abfüttern zu können.
Jetzt ist es aber wirklich gut. Zwei Espressi, ein Grappa und ein Gingerino helfen den Mägen beim Verdauen.
So um 23:30 Uhr ziehen wir auf die „Terasse“ um, damit Barney ungestört von italienischen Gesetzen rauchen kann.
Die Nacht ist klar und mild. Bei Wein, Wasser und Spezi verfliegt die Zeit:

im 'Raucherzimmer' - vor dem Lokal

Um 0:45 Uhr geht das Personal nach Hause und man befördert uns zu „custodii della casa”, den Hütern des Hauses.

Bis 02:00 Uhr halten wir es aus. Jetzt bin ich aber fix und foxi. Nach einem 20-Stunden-Tag ist Feierabend.

SHORTCUT

 

Was wir mögen:

Pass fahren während der Woche.

Was uns fehlt:

Ein zweiter Magen.

Was uns überrascht:

Dass der Hintern auch nach über 700 km nicht wirklich weh tut.

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